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Komische Oper Berlin: Salome


  • Schillertheater 110 Bismarckstraße Berlin, BE, 10625 Germany (map)

Musikdrama in einem Aufzug [1905]
Libretto vom Komponisten
nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung
in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann

Musikalische Leitung James Gaf­figan

Inszenierung Evgeny Titov

Bühnenbild Ru­fus Did­wis­zus

Kostüme Es­ther Bia­las

Choreografie Mar­ti­na Bor­roni

Licht Sebastian Alphons

Herodes Matthias Wohlbrecht

Herodias Ka­ro­li­na Gu­mos

Salome Ni­cole Che­va­lier

Jochanaan Gün­ter Pa­pen­dell

Narraboth Agus­tín Gó­mez

Ein Page der Herodias Su­san Zar­ra­bi

Erster Jude Iv­an Tur­šić

Zweiter Jude Jo­han­nes Dunz

Dritter Jude Tho­ma Ja­ron­-Wutz

Vierter Jude Fer­di­nand Kel­ler

Fünfter Jude Andrew Nolen

Erster Nazarener Jun­oh Lee­

Zweiter Nazarener Chris­toph Späth

Erster Soldat Phi­lipp Mei­er­hö­fer

Zweiter Soldat Andrew Harris

Komparserie Komparserie

Or­ches­ter­ der­ Ko­misch­en Oper Ber­lin

Sa 22. Nov 19:00 Premiere

Fr 28. Nov 19:30

So 7. Dez 18:00

Fr 12. Dez 19:00

Do 18. Dez 19:00

Sa 27. Dez 19:30

Sa 3. Jan 19:30


Schon lange vor Oscar Wilde trat Salome auf – in der Bibel. Schon damals stand geschrieben, wie König Herodes, seine Stieftochter Salome und Johannes der Täufer (Jochanaan) ihre Köpfe verlieren – auf unterschiedliche Weise.

König Herodes hat ein Auge auf seine Stieftochter, auf Salome. Sie ekelt sich vor seinen unziemlichen Blicken und hat ihr Auge auf einen anderen Mann geworfen: auf den gefangenen Propheten Jochanaan, der Salome keines Blickes würdig findet. Der König gebietet Salome, für ihn zu tanzen; er wünscht, sie zu sehen, ganz und gar – ohne Hüllen. Der Tanz der sieben Schleier ist das prekäre Ereignis: Salome bietet sich entblößend den Blicken des Königs und seiner Festgemeinschaft an. Für diesen Tanz will sie einen extremen Lohn von Herodes sehen: »Den Kopf des Jochanaan!« Die Tragödie der Blicke nimmt ihren Lauf – bis zum letzten Augenblick.


Sehen / nicht Sehen ist stets Teil des erotischen Spiels: »Nie erblickst du mich da, wo ich dich sehe.« Diese Liebes-Formel umschreibt die Tragödie des entfesselten Begehrens, das nicht an sein Ziel kommt und stets im Mangel endet. In Salome verpassen sich alle und gehen zugrunde. Logischerweise nannte der Komponist Richard Strauss sein Werk »Ein Scherzo mit tödlichem Ausgang«.

Regisseur Evgeny Titov stellt die Konstruktion erotischer Phantasmen in den Mittelpunkt seiner Inszenierung. Projektion und Gegenprojektion jagen und verpassen einander. Voyeurismus und Exhibitionismus sind Teil einer unterdrückten Sexualität und Teil des selben Verlangens zwischen Begehren und Verbot, zwischen Rausch und Tod. Wie schon in Œdipe von George Enescu geht es dem Kreativ-Team um die Ur-Frage der Antike: Wie entsteht Schuld?

Earlier Event: March 20
Stadttheater Klagenfurt: La Cenerentola
Later Event: March 15
Komische Oper Berlin: Die Nase